Rita Falk – Grießnockerlaffäre

Titel wie ‚Dampfnudelblues‘, ‚Winterkartoffelknödel‘ oder neuerdings ‚Grießnockerlaffäre‘ lassen an bayerische Gasthausromantik denken, nicht jedoch an Kriminalromane. Und wenn doch, dann allenfalls als Klamotte oder Parodie. In den Geschichten von Rita Falk, die im Sturm die Bestsellerlisten eroberten, steckt von allem etwas. Am 20. März 2013 war sie zu Gast bei unserem Krimiabend im Bonner Polizeipräsidium.

Franz Eberhofer heißt ihr Ermittler, der ein Querschnitt durch die bayerische Polizei sei. Sein Dienstort ist Niederkaltenkirchen, ein Phantasiedorf, das es überall geben kann. Nicht nur, aber auch wegen der geregelten Mahlzeiten und dem Feierabendbier am Stammtisch ließe es sich dort gut leben – wenn nicht immer wieder ein außergewöhnliches Verbrechen die Dorfgemeinde heimsuchen würde.

Immer dann ist Eberhofer gefordert, der seinen Rundgang mit Hund Ludwig verschiebt, und eigenwillig, mit einer gehörigen Portion bayerischer Kaltschnäuzigkeit ans Werk geht. Dabei versprüht Rita Falk soviel Humor, Selbstironie und Optimismus, dass es Leser und Leserin die Tränen in die Augen treibt.

Verheiratet mit einem Polizisten

Die Autorin ist Mutter dreier Kinder und in zweiter Ehe mit einem Polizisten verheiratet, die bessere Wahl, wie sie im Interview sagt. Das ist wahrlich kein einfaches Los, bietet aber offenbar reichlich Anregungen für mittlerweile vier Knödel-Krimi. Darin, wie auch in ihrem Buch Hannes, verarbeitet sie ihre Kindheitserinnerungen, denn sie selbst ist in Oberbayern aufgewachsen.

Mit scharfem Blick für die kleinen und großen Schwächen der Menschen hat sie sich in die Herzen ihrer Leserschaft geschrieben. Und die findet sich auch zahlreich jenseits der Weißwurstgrenze. Erst kürzlich wurde Rita Falk vom Westfälischen Literaturbüro nach Gelsenkirchen eingeladen, um einen Beitrag für ‚Mord am Hellweg‘ zu schreiben. Für den bekennenden Assauer-Fan eine Freude, Schalke musste darin vorkommen.

In ihren Lesungen wird die 48-jährige gelernte Bürokauffrau sehr persönlich. Schon früh hat sie Kurzgeschichten geschrieben, doch erst in der Arbeitslosigkeit die Zeit für ihren ersten Roman gefunden. Die Figuren darin findet sie in ihrem täglichen Umfeld, auch in den Erzählungen ihres Mannes und seiner Kollegen, der hin und wieder zum Rotstift greift, wenn er ihre Manuskripte liest.