Am Mittwoch, 4. November 2015, präsentierten wir Ihnen den diesjährigen Deutschen Krimipreisträger Franz Dobler aus Augsburg. Sein Bulle im Zug gibt ungewohnte Einblicke in die kriminalistische Arbeit und in die Psyche von Polizisten. Wie nebenbei ist das Buch auch ein inhaltlich origineller und stilistisch gekonnter Krimi. Fahren Sie mit im ICE und erleben Sie einen Klassiker der Zugreiseliteratur von Patricia Highsmith bis H.R.F. Keating (Thomas Wörtche).
Ein Kriminaler fährt Bahn, im ICE, quer durch Deutschland, mit seiner Bahncard-100, und jagt einen Mörder. Diese ungewöhnliche Perspektive rückte den Roman von Franz Dobler in den Fokus der Jury für den Deutschen Krimipreis. Ein Ermittler, der im Einsatz einen Kriminellen erschossen hat und sich nun bemüht, auf einer ziellosen Bahnfahrt die losen Enden des Geschehens zu verknüpfen. War es Notwehr? Wo ist die Waffe des Jungen? Und warum kann sich keiner mehr an etwas erinnern?
Kriminalhauptkommissar Robert Fallner bekommt nicht nur Gelegenheit über sein eigenes Leben nachzudenken: Seine lange Fahrt zu sich selbst führt über Szenen und Panoramen deutscher Gegenwart – von Dobler dem wahren Leben abgelauscht und in allerhöchster Präzision sprachlich glänzend imitiert (ZEIT). Gewürzt mit Reflexionen zu Musik und Literatur und dem ihm eigenen Sound unterhält Dobler sein Publikum spannend, humorvoll und angenehm unangestrengt.
Franz Dobler, Jahrgang 1959 und in Schongau in Bayern geboren, ist Autor, Journalist und Country-Experte zugleich, der auch regelmäßig mit eigenem Ensemble auf der Bühne steht. Neben Romanen und Gedichtbänden, für die er unter anderem mit dem Bayerischen Literaturförderpreis ausgezeichnet wurde, veröffentlichte er Erzählungen und Sachbücher. Er schreibt zudem für die Süddeutsche Zeitung und die junge welt, ist im Nebenberuf Discjockey und Mitglied des DJ Hoerspiel Ensemble.