Am 20. März 2024 war ursprünglich ein gemeinsamer Auftritt des Autoren-Duos Kester Schlenz und Jan Jepsen geplant. Doch aufgrund einer kurzfristigen Absage von Jan Jepsen übernahm Kester Schlenz die Lesung allein – und bewies dabei, dass er auch solo das Publikum fesseln kann.
Im Mittelpunkt des Abends stand Schlenz aktueller Kriminalroman, der in den düsteren Gassen und verborgenen Winkeln Hamburgs spielt. Der Krimi beginnt mit einem rätselhaften Mord: Ein Toter, eingewickelt wie eine Mumie, wird in seiner Wohnung in Hamburg-Altona gefunden. An der Wand eine mysteriöse Botschaft: „Das Andere der Vernunft“. Kommissar Knudsen vom LKA Altona steht vor einem Rätsel. Doch dies bleibt nicht der einzige Fall, der Knudsen und sein Team in Atem hält. Bald werden weitere Leichen entdeckt, jede mit einer kryptischen Botschaft versehen, die tief in die Vergangenheit führt – auf eine einsame Insel in der
Elbe, in ein unheilvolles Gebäude, das einst nur als „das kalte Haus“ bekannt war.
Kester Schlenz verstand es, die düstere und geheimnisvolle Atmosphäre seines Romans in den Saal zu transportieren. Die Spannung war greifbar, während er Auszüge las und die Figuren sowie deren komplexe Beziehungen lebendig werden ließ. Besonders faszinierend war die Schilderung der Ermittlungen von Kommissar Knudsen und die Rolle seines väterlichen Freundes La Lotse, eines ehemaligen Hochseekapitäns, der eine zentrale Verbindung zwischen den Opfern entdeckt.
Obwohl Jan Jepsen nicht anwesend sein konnte, würdigte Schlenz die enge Zusammenarbeit und Freundschaft der beiden Autoren. Gemeinsam haben sie bereits an mehreren Projekten gearbeitet, wobei ihr erstes gemeinsames Werk „Der Bojenmann“ großen Anklang fand. Schlenz erwähnte, dass ihr Motto „Vier Gehirnhälften schreiben (und morden) besser als zwei“ auch in zukünftigen Projekten fortgeführt wird.
Die Atmosphäre des Abends wurde durch die musikalische Begleitung und die ausgezeichneten kulinarischen Angebote des Restaurants OPERA perfekt ergänzt.
Trotz der unerwarteten Veränderung war die Lesung ein voller Erfolg, und die Buchhandlung Max und Moritz konnte sich über den regen Absatz der Bücher freuen.